Assistenzhunde

Projekt Assistenzhunde

Im Frühjahr 2021 trat der Verein „Freunde der Assistenzhunde Europas“ an mich heran, da für eine geplante Aufklärungskampagne Bildmaterial benötigt wurde. Daraus resultierten mehrere Fotoshootings in Tirol, Wien und Burgeland. Gezeigt werden sollten Alltagssituationen in denen Assistenzhunde ihre Partner:innen unterstützen, sowie auf die bestehenden Zutrittsrechte hingewiesen werden.

Nachdem die Kampagne am 29. Jänner 2022 (Tag des Assistenzhundes) auf allen Infoscreens Österreich gezeigt wurden, beschloss der Verein, dass für die neugestaltete Homepage und Infomaterial weitere Fotos erstellt werden sollen.
Bei mehreren Fotoshootings in Hall in Tirol, Innsbruck, Wien, Linz und Eisenstadt wurden viele verschiedene Assistenzhunde abgelichtet. Es handelt sich um Blindenführ-, Signal- und Servicehunde mit den verschiedensten Aufgaben.

Assistenzhunde allgemein

Ein braun-weißer Mischling läuft neben seiner Partnerin. Er trägt eine neongelbe Kenndecke mit dem offiziellen Assitenzhundelogo.

Assistenzhunde sind für ihre:n Partner:in nicht nur treue Begleiter, sondern ermöglichen eine Teilnahme am Leben.

Man sieht einen schwarzen Labrador Retriever am Boden liegen und daneben sitzt ein kleiner Bolonka Zwetna. Beide Hunde sind mit einem gelben Halstuch als Assistenzhunde gekennzeichnet.

In Österreich werden Assistenzhunde in Blindenführ-, Signal- und Servicehunde unterteilt.

Ein Golden Retriever hält einen großen Umschlag im Maul und läuft Richtung Kamera. Er trägt ein gelbes Halstuch mit dem offiziellen Logo, welches ihn als Assistenzhund kennzeichnet.

Erkennbar sind Assistenzhunde in Österreich am offiziellen und geschützten Logo. Dieses kann auf einem Halstuch, einer Kenndecke oder einer Leinenbanderole angebracht sein.

Auf den Foto sieht man einen Dalmatiner stehen. Er trägt ein Halstuch, das ihn als Assistenzhund kennzeichnet.

Die Assistenzhunderasse gibt es nicht. So vielfältig wie ihre Aufgaben sind auch die verschiedenen Rassen, die als Assistenzhunde ausgebildet und eingesetzt werden.

Blindenführhunde

Man sieht einen schwarzen Labrador Retriever mit entsprechenden Halstuch für einen Assistenzhund und Führgeschirr, der vor einer Bank steht und diese damit für seinen Halter anzeigt. Sein Halter beugt sich leicht nach vorne um mit der rechten Hand nach der Bank zu tasten, bevor er sich hinsetzt.

Die wohl bekanntesten, wenn in Österreich auch nicht häufigsten, Assistenzhunde sind Blindenführhunde. Sie helfen blinden und hochgradig sehbehinderte Menschen.

Ein sehbeinträchtigter Mann steht am Straßenrand vor dem Signalkästchen der Ampel mit seinem schwarzern Labrador Retriever im Führgeschirr und Kenndecke neben sich. Die Kenndecke weißt den Labrador als Assistenzhund aus und er zeigt seinem Halter die Ampel an, indem er leicht den Weg nach vorner blockiert.

Durch ihr spezielles Training führen sie ihre: Partner:in sicher durch den Alltag. Sie gewährleisten eine gefahrlose Orientierung in fremder sowie vertrauter Umgebung.

Man sieht einen schwarzen Labrador Retriever im Führgeschirr, der seinen Besitzer an einem Scooter, der im Weg steht, vorbei führt. Der Labrador trägt unter dem Führgeschirr eine gelbe Kenndecke mit der Aufschrift „Assistenzhund im Einsatz“.

Hochhindernisse wie Schlagbäume sind für Sehbeeinträchtige eine besondere Gefahr, da sie mit dem Langstock nicht ertastet werden können. Blindenführhunde werden darauf trainiert solche Hindernisse zu umgehen. Ebenso führen sie ihre:n Partner:in sicher an achtlos abgestellten E-Rollern vorbei.

Signalhunde

Auf dem Foto sieht man einen Bolonka Zwetna am Boden sitzen. Er trägt ein gelbes Halstuch mit der Aufschrift „Assistenzhund im Einsatz“.

Ein vielseitiges Tätigkeitsfeld haben Signalhunde. Sie unterstützen Menschen mit Hörbeeinträchtigung, chronischen und neurologischen Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes und Epilepsie, sowie psychische Erkrankungen.

Ein blonder Labrador macht seine Partnerin durch hochspringen auf die sich von hinten nähernde Rollerfahrerin hin. Der Hund ist mit einer gelben Kenndecke, auf der das offizielle Assistenzhundelogo angebracht ist, gekennzeichnet

Ähnlich wie Blindenführhunde ersetzen Signalhunde für hörbeeinträchtige Menschen einen fehlenden Sinn. Durch verschiedene Interaktionen machen sie ihre:n Partner:in auf Geräusche aufmerksam.

Ein blonder Labrador Retriever holt das Bringsel der Türklingel. Der Hund trägt eine Kenndecke und ein Halstuch mit dem offiziellen Assistenzhundelogo.

Nicht nur machen sie den Straßenverkehr für ihre:n Assistenznehmer:in sicherer, auch Zuhause helfen sie. Zum Beispiel kann durch ein Bringsel das Klingeln an der Tür angezeigt werden.

Man sieht einen Dalmatiner, der die Hand seiner Halterin ins Maul nimmt um ihr eine beginnende Dissoziation anzuzeigen. Der Dalmatiner trägt eine gelbe Kenndecke, die ihn als Assistenzhund ausweist.

Signalhunde für chronische, neurologische und psychische Erkrankungen warnen ihre:n Partner:in vor Anfällen oder drohender Hypoglykämie bei Diabetes.

Ein braun-weißer Mischling steht auf den Hinterpfoten. Eine Vorderpfote ist auf dem Oberschenkel seiner ebenfalls stehenden Besitzerin. Der Hund trägt eine gelbe Kenndecke mit dem offiziellem Assistenzhundelogo.

Es gibt verschiedene Arten wie Signalhunde anzeigen. Sie können beispielsweise die Hand in den Fang nehmen, anstupsen, bellen oder hochspringen. Teilweise haben sie auch verschiedene Anzeigeverhalten, falls ihr:e Assistenznehmer:in auf subtile Zeichen nicht mehr reagiert.

Ein Dalmatiner trägt eine kleine Tasche im Maul und gibt diese in die Hände seiner Halterin. Er trägt eine Kenndecke, die ihn als Assistenzhund ausweist.

Signalhunde für chronische, neurologische und psychische Erkrankungen bringen im Akutfall Notfallmedikamente oder holen Hilfe.

Ein schwarzer Labrador Retriever sitzt hinter einer jungen Frau, während sie ein Parkticket löst.


Bei Menschen mit beispielsweise PTBS sorgen Assistenzhunde durch das sogenannte Blocken für Sicherheit und Abstand zu fremden Personen.

Eine Frau sitzt mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden. Auf ihr liegt ein Dalmatiner mit offizieller Kenndecke und schaut seine Partnerin an.

Dieser Signalhund, erdet seine Patnerin per Deep Pressure Therapy. Durch DPT wird Serotonin ausgeschüttet. Das führt dazu, dass der Betroffene sich in der Situation sicherer fühlt und möglichst nicht in eine Dissoziation abdriftet.

Servicehunde

Vor einer jungen Frau im Elektrorollstuhl sitzt ein schwarzer Labradoodle. Er trägt eine Kenndecke mit Assistenzhundelogo.

Menschen mit Beeinträchtigungen im Bereich Mobilität werden von Servicehunden unterstützt.

Ein Golden Retriever öffnet die Klettverschlüsse der Orthesen seiner Besitzerin. Er ist mit einer Kenndecke als Assistenzhund gekennzeichnet.

Nicht nur Menschen im Rollstuhl werden von ihnen unterstützt. Auch bei anderen Mobilitätseinschränkungen helfen sie.
Der Servicehund auf dem Bild hilft beim Öffnen der Orthesen-Klettverschlüsse.

Ein schwarzer Flatcoated Retriever steht mit den Vorderbeinen auf dem Schoß eines Rollstuhlfahrers und gibt ihm eine Wasserflasche, die er im Maul trägt, in die Hand. Der Flatcoated Retriever trägt eine gelbe Kenndecke auf der „Assistenzhund im Einsatz“ draufsteht.

Das Aufheben von heruntergefallenen Gegenständen zählt zum Aufgabenbereich von Servicehunde.

Ein schwarzer Labradoodel hilft einer Rollstuhlfahrerin eine Socke auszuziehen indem er vorsichtig vorne an der Socke zieht. Er trägt eine gelbe Kenndecke auf der „Assistenzhund im Einsatz“ draufsteht.

Sie können beim Ausziehen von Kleidung helfen…

Ein Goldenen Retriever öffnet eine Tür. Der Hund trägt eine Weste mit dem offiziellen Assistenzhundelogo.

… und auch Türen und Schubladen öffen bzw. schließen, Aufzüge rufen und viele weitere Assistenzleistungen erbringen.

Gesetzliche Regelungen

Ein schwarzer Labrador Retriever mit Führgeschirr zeigt seinem sehbeeinträchtigten Partner den Ausgang einer eingezäunten Wiese an. Der Hund ist mit Halstuch und Kenndecke gekennzeichnet.

Die gesetzliche Grundlage für Assistenzhunde bildet das Bundesbehintertengesetz. Genauer gesagt §39a.

Man sieht einen Zahnarzt, der gerade die Zähne einer jungen Frau kontrolliert. Auf dem Schoß der jungen Frau liegt ein schwarzer Labrador Retriever. Dieser ist mit seiner gelben Kenndecke als Assistenzhund ausgewiesen.

Assistenzhunde haben – bis auf wenige Ausnahmen – überall gesetzlich geregelte Zutrittsrechte. Auch bei ärztlichen Untersuchungen dürfen sie dabei sein. Eine Verweigerung des Zutritts stellt eine Diskriminierung dar und kann zu einem Schlichtungsverfahren führen.

Man sieht eine junge Frau, die sich Obst von einer Obsttheke holt. Hinter ihr liegt ein schwarzer Labrador Retriever, der mit Kenndecke als Assistenzhund gekennzeichnet ist.

In Österreich müssen Hunde mehrere Prüfungen bestehen, um als Assistenzhund anerkannt zu werden. Der Hund muss bei bester Gesundheit und charakterlich geeignet sein, da seine Aufgaben sehr anspruchsvoll sind.

Ein schwarzer Labradoodel trägt ein gelbes Halstuch, das ihn als Assistenzhund kennzeichnet. Er geht neben einem jungen Mann mit Rollator.

Assistenzhunde sind per Gesetz von der Maulkorb- und Leinenpflicht befreit, da sie ansonsten ihre Aufgaben nicht erfüllen können. Das gilt in allen Bereichen.

Eine junge Frau sitzt am Boden und zwischen ihren Beinen liegt ein schwarzer Labrador Retriever, der mit einer Kenndecke als Assistenzhund gekennzeichnet ist.

Wer einen Assistenzhund mit offiziellem Logo führt erfüllt bestimmte Kriterien. Die sind ebenfalls gesetzlich geregelt.

Portrait eines Dalmatiners

Erst nachdem alle Prüfungen bestanden sind, bekommt der Hund die offizielle Kenndecke und wird im Behindertenpass eingetragen.
Hunde in Ausbildung zum Assistenzhund haben den Zusatz „In Ausbildung“ auf der Kennzeichnung vermerkt.

Umgang mit Assistenzhundeteams

Man sieht einen jungen Mann am Bauch am Boden liegen. Ein schwarzer Labradoodel liegt vor ihm und legt seine Schnauze in die Hand des Mannes. Der Labradoodel trägt ein gelbes Halstuch mit dem er als Assistenzhund gekennzeichnet ist. Der Assistenzhund versucht seinen bewusstlosen Halter wieder wach zu bekommen.

Assistenzhunde dürfen nie abgelenkt, angefasst oder gelockt werden. Im schlimmsten Fall kann es für ihre:n Partner:in zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen.

Zwei Frauen sitzen auf einer Bank. Am Schoß der rechten Frau liegt ein Bolonka Zwetna. Links liegt ein schwarzer Labrador Retriever mit dem Oberkörper auf dem Oberschenkel einer jungen Frau.
Beide Hunde sind als Assistenzhunde gekennzeichnet.

Nicht jede Erkrankung ist sichtbar. Es ist respektlos zu fragen, warum jemand einen Assistenzhund benötigt.

Ein mit Halstuch gekennzeichneter Bolonka Zwetna steht in einem Raum.


Anstarren von Assistenzhundeteams ist unhöflich und kann bei gewissen Erkrankungen sogar negative Folgen haben.

Man sieht einen Dalmatiner, der eine gelbe Kenndecke mit der Aufschrift  der „Assistenzhund im Einsatz“, zwischen zwei Menschen stehen.

Generell sollte man zu Assistenzhundeteams Abstand halten und ihnen ausweichen. Niemals darf der eigenen Hund zum Team gelassen werden!

Eine junge Frau sitzt auf einer Parkbank und auf ihrem Schoß liegt mit dem Oberkörper ein schwarzer Labrador Retriever. Der Hund trägt eine gelbe Kenndecke, die ihn als Assistenzhund ausweist.

Herzlichen Dank an:
Verein „Freunde der Assistenzhunde Europas“
Projektleiterin Klara Zösmayr
alle Assistenznehmer:innen, die sich und ihre Hunde zur Verfügung gestellt haben
Obst Mair
Dr. Peter Tschoppe
Veterinärmedizinische Universität Wien/Messerli Institut

Links:
Ausstrahlung Infoscreen (Zusammenschnitt)